Einfamilienhaus am Hang

Einfamilienhaus am Hang

Ich versuche für andere so zu bauen und sie so zu beraten, als ginge es um mein eigenes Haus.

Deshalb präsentiere ich mein aktuelles Haus als Lieblingsprojekt, es repräsentiert kompromisslos (fast – meine Frau bestimmt mit) meine Vorstellung von Umbau und Sanierung. Das Haus Baujahr 1987 haben wir 2010 gekauft und in den Folgejahren umgestaltet.

Bestand 2010

Grundstück im Mittel ca. 21 x 30m, 643m², starke Hanglage (ca. 7m Höhendifferenz) an einem Westorientierten Seitenmoränenhang der Eiszeitgletscher

Ziegelhaus, verputzt, Stahlbetondecken, Holzdachstuhl

114m² ausgewiesene Wohnfläche

Energiestandard: 2. Wärmeschutzverordnung 1984 (Verbrauch 150KWh/m²)

Nachtspeicherheizung kombiniert mit Einzelfeuerstätte Ölofen.

Ausbauzustand: mehrere Räume nicht fertiggestellt, Dachgeschoss (Kniestock) nicht ausgebaut

Integrierte Garage und Gästezimmer zur ebenerdigen Straßenseite (WSW Lage), Hauseingang, ONO Seite Keller Nebenraumzone gegen Hang

Gartenhaus Baujahr ca. 1950, Terrasse verfallen

Gestaltungsidee Nr. 1

Herzstück des Hauses soll die Küche sein, also planen wir das Haus um die Küche herum.

Tja, das klingt bei einem Bestandsgebäude zunächst wenig kreativ, oder?
Was haben wir gemacht?

Analyse

Küche mit 23 m² (3,80 m x 6,05 m) mag ja groß klingen, aber mit 1, 2, 3, 4, 5 Türen bzw. Durchgängen wie ein Schweizer Käse durchlöchert, keine Stellflächen – so wird das nichts Vernünftiges.

Also folgende Fragestellungen:

Brauchen wir eine separate Speis?
Nein, es genügt ein großer Kühlschrank

Ein separates Wohnzimmer? Mit Durchgang?
Ja, aber ohne separaten Durchgang

Gemütliche Ecke?
Ja, mit breiter Eckbank als Wohlfühlecke, ein großer Tisch für viele Gäste

Kaminofen oder gemauerten Holzofen?
gemauert – speichert besser die Wärme

Materialien?
Holzoptik und Putz, gemischt mit warmen Farben in Teilflächen, weiß gestrichene Wänden und Decken.

Umsetzung

Durch Schließen des Durchgangs zum Wohnzimmer mit Trockenbau und durch Abbruch der Trennwand zur Speise entfallen zwei Durchgänge, es entsteht unsere Traumküche mit 7,62 m x 3,80 m ca. 29 m² groß.

Der geschlossene Rundbogen zum Wohnzimmer wird in diesem als runde Nische mit fußbodengleichem Material (Eiche Landhaudiele) vertäfelt – das kann ich selber machen.

Materialien: Holzoptik und Putz, gemischt mit warmen Farben in Teilflächen, weiß gestrichen Wänden und Decken.
Materialien und Farben sind abgeglichen mit Gestaltungsidee Nr. 2 „Berghausmotiv“

Gestaltungsidee Nr. 2

Wir wollen „Berghaus-Feeling“ passend zu der Hanglage an einer westorientierten Seitenmoräne der Eiszeitgletscher mit Blick über das Tal.

Analyse

Lokaler Bezug (ist mir immer wichtig für die Erhaltung ortsspezifischer Motive) sind alte Bestandsgebäude.

Nach der Pest in der ersten Hälfte des 17. Jh. wurden hier zum Teil Tiroler Bauern angesiedelt, da die Gegend zu verwaisen drohte und die Lehnherrn Lehnsmänner brauchten, die die Felder bestellten und die Wälder bewirtschafteten. Es gibt auch noch viele Bauernhäuser aus dem 19. Jahrhundert.
Alle historischen Häuser haben hier gemein, dass diese im Wohnteil (nach Ost oder Süd orientiert) aus verputztem Mauerwerk, im landwirtschaftlichen Teil (nach West oder Nord orientiert) aus Holz bestehen.

Diese Bauweise wird hier am Ort bis heute bei Wohngebäuden fortgesetzt. Flachdächer haben sich hier nicht durchgesetzt. Das sieht die Gestaltungssatzung der Gemeinde Osterzell auch nicht vor.

Der Umgebung entsprechend bauen

Was hier typisch ist, ist die Lage der Siedlungen in einem von eiszeitlichen Gletschern geformtem Tal.

Die freien Flächen wurden weitgehend von Bebauung freigehalten, da diese auch Überschwemmungsflächen des Baches sind, der am Auerberg, einem Vorberg der Alpen, entspringt.

Die Häuser des in Süd- Nordrichtung verlaufenden Tales schmiegen sich an den Fuß bzw. an die Hänge der Seitenmoränen.

Von unserem Haus ist von den Balkonen des Südgiebels, aber auch vom Garten Richtung biotopkartiertem Moränenhang, der Blick in die Berge der Allgäuer Alpen und die Gipfel der Tiroler Berge des Tannheimer Tales gegeben, auch auf den Hang eines ehemaligen Skiliftes, dessen Masten noch immer vom Betrieb der Anlage zeugen. Was braucht man mehr für ein Berghüttenfeeling!

Umsetzung

Die Hanglage gibt einem für sich schon das Gefühl am Berg zu leben. Man geht ebenerdig über den Bauernvorgarten ins Haus, läuft die Treppe hoch und kommt wieder ebenerdig raus und steht vorm Hang. Wieder eine Treppe im Garten draußen hoch und es ist immer noch Hang vor einem …

Zum Berghaus- bzw. Berghüttenfeeling gehört für mich, in den Bergen großgeworden und öfters auf Hütten jeglicher Couleur, zumindest folgendes:

  • viel Holz und Holzboden
  • Küche mit Holzofen
  • es muss in einem Raum, vor allem im Winter, richtig warm sein
  • Blick ins Tal, auf einen Hang oder in die Berge
  • Wäschestange am Ofen
  • Eckbank, Tisch und Stühle aus Holz
  • Hergottswinkel
  • Holzvertäfelung, zumindest in Teilbereichen

Wie wir die Idee verwirklicht haben, ist durchwoben und vernetzt mit den anderen Gestaltungsideen 1-7.

Gestaltungsidee Nr. 3

Ein nachhaltiges, dauerhaftes und gebrauchstaugliches Haus

Analyse

Uns gefiel das Haus, da es aus Mauerwerk, Beton und Holz errichtet wurde. Alle Wände sind innen und außen mit mineralischem Putz beschichtet. Die Außenwände entsprechen der Wärmeschutzverordnung von 1984 mit einem U-Wert von 0,6. Das ist gar nicht so schlecht, auch wenn im Neubau der Wert mehr als die Hälfte darunter liegt. Die kann man technisch im Wesentlichen so lassen.

Die Holzfenster sind in die Jahre gekommen, die Scheiben haben bezüglich ihrer Dämmeigenschaften nachgelassen und entsprechen nicht mehr dem heute angemessenen Standard.

Bei den Böden, soweit fertiggestellt, handelt es sich in den Wohnräumen um Trockenestrich aus Pressspan auf Mineralwolledämmung, im nicht fertiggestellten Dachgeschoss um Zementestrich auf expandiertem Polystyrolhartschaum, bekannt als Styropor.

Das Treppenhaus weist im Untergeschoss Travertin-Natursteinbelag auf, der über die Treppe bis ins Erdgeschoss verlegt ist.

Das Bad ist raumhoch gefliest.

Elektrik ist in Ordnung (Check durch Fachfirma)

Heizung und Warmwasser ist eine Nachtspeicherheizung, nach 30 Jahren am Ende des Lebenszyklus (wird auf nachhaltige Rohstoffe umgerüstet).

Die Schlafzimmer im EG sind mit Teppichboden auf Kunststoffträgermaterial ausgelegt, der verschlissen ist.

Ins Haus ist eine Garage integriert. Über das Garagentor zieht Kälte ins Haus, verteilt sich über Wände und Decke auf die Nachbarräume.

Zur nachhaltigen Bewirtschaftung gehört für mich auch, dass man sich erst die Lebenszyklen der Bauteile des Bestands anschaut. Kunststoffe in Häusern haben ein schlechtes Verhalten im Brandfall, sind nicht problemlos entsorgbar – insbesondere wissen wir nicht, wie die Entsorgung dafür in der Zukunft ausschauen wird. Sondermüll?

Umsetzung

Alle Wände und Decken werden mit einem diffusionsoffenem, mineralischen, Anstrichsystem versehen

Die neuen Wände des Dachgeschossausbaus sind Holzständerwände, mit Holzwolledämmstoff ausgefacht und speicherseitig mit Hozwolleleichtbauplatten beplankt, innen mit einer 27 mm dicken, robusten Fichtenholzschalung N+F beplankt. Der U-Wert gegen den unbeheizten Seitenspeicher beträgt U=0,24 W/(m² x K) und entspricht Neubauniveau.

Die Außenwände werden außen mit einem hochwertigen, diffusionsoffenen Silikatanstrich, bestehend aus Grundierung und zweifachem Anstrich, beschichtet. Nur so wird langfristig die angegebene Wasserabweisung erreicht, das Gebäude nachhaltig geschützt. Ein einmaliger Anstrich schützt wenig, dient nur dem Farbeindruck.

Die Nordseite erhält eine gedämmte und hinterlüftete Holzfassade als senkrechte Boden-Deckelschalung, wie an den alten Bauernhäusern im Ort. Dadurch wird am Raum mit dem höchsten Wärmebedarf, dem Bad, die Außenwand mit einem U-Wert von 0,24 auf Neubauniveau gebracht. Die Holzfassade wird nicht gestrichen der konstruktive Holzschutz (großes Vordach, Holz nicht bis zum Erdniveau geführt) reicht wie bei den historischen Gebäuden völlig aus.

Die Fenster im Wohnbereich werden getauscht oder zumindest neu eingeglast.

Alle Teppichböden, ohnehin abgenutzt, werden ausgebaut und fachgerecht entsorgt.

Alle neuen Fußbodenbeläge im Wohnbereich werden aus hochwertigen Holzbodenbelägen aus heimischen Holzsorten Eiche und Lärche (Fabrikat Admonter Landhausdielen, naturgeölt) oder mineralischen Belägen im Dachgeschoss (Fliesen oder Naturstein) hergestellt.

Unsere Böden sind durch Hund und Katze sowie Garten rein – Garten raus durchaus strapaziert. Die Nutzschicht der (Admonter ®) Naturholzböden ist in einem thermischen Verfahren komplett durchgefärbt, d.h. bei eventuellen Kratzern fallen diese kaum ins Auge.
Naturgeölte Böden kann man anders als UV-geölte leicht selber nachölen.

Wir ölen nur den stark belasteten Lärchenfußboden in der Küche regelmäßig alle 1-2 Jahre. Die weniger strapazierten Eichenböden haben wir nur in einem Raum infolge Umgestaltung nachgeölt.

Der Fußboden im Dachgeschoss über Ankleidezimmer und Schlafzimmer (50m² Wohnfläche) ist im Format 60/30 mit 1/3 Versatz verlegt.

Der Warme Farbton der Sollnhofener Steinoptik passt gut zur Holzschalung innen und den weiß gestrichenen Wänden.

Die Keramik ist rutschhemmend.

Die alten Nachtspeicheröfen (einer ist während des Einbaus der neuen Pellet-Zentralheizung durchgebrannt) werden abgeklemmt, zerlegt und entsorgt.

Es wird eine auf Verwendung nachhaltiger Rohstoffe konzipierte Pelletheizung (Fröhling ® P4) mit 3t Pelletsilo und Saugzuggebläse, mit 8 m² Warmwasserkollektoren und 850 l Pufferspeicher eingebaut.

Zusätzlich wird ein gemauerter 8-kW-Holzofen (Leda® Einsatz) mit gemauerten Zügen (bessere Wärmespeicherung) in die Küche eingebaut, der das angrenzende Zimmer sowie den Treppenraum bei Beheizung mitversorgt.

Ein alter Wamsler Holzherd macht uns bezüglich des Kochens stromunabhängig. Beide Holzöfen sind wahre Eyecatcher.

Die bauseitige Garage wird bereits 2012 zur Werkstatt umgenutzt, ein 27 mm dicker Fichtenholzboden auf Holzlagern eingebaut. Das Garagentor wird durch eine zweiflüglige Außentüre (Kunststoff) mit zeitgemäßen Wärmedämmeigenschaften ersetzt.

2019 wurde dann schließlich ein Carport, auch aus baurechtlichen Gründen mit einer sehr sparsamen Stützenkonstruktion, Stützen weit von der Straßekannte zurückgenommen, aus Holz mit einer hagelfesten transparenten Doppelstegplattenbedachung, bestückt.

Das Dach ist sehr lichtdurchlässig, deshalb kann ohne zusätzliche Beleuchtung der Stellplatz auch als Überdachte Multifunktionsfläche vielfältig genutzt werden. Hier entstehen an der frischen Luft die Vorbereitungsarbeiten für diverse Haus- und Wandgestaltungen.

Gestaltungsidee Nr. 4

Ein Künstlerhaus:
Bei jedem Haus finde ich toll, wenn die eigene Biografie mit Thema werden darf.

Analyse

„Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen und die Zukunft nicht gestalten.“

(Bundeskanzler Helmut Kohl, 1995)

Als Spross einer Holzbildhauerfamilie, der Vater auch noch Kunstsammler, ist der Fundus an Skulpturen, Holzspielzeug und Bildern groß. Auch Architekturzeichnungen, Modelle, Aquarelle gibt es „en Masse“.

Umsetzung

2017 habe ich begonnen, meine beiden Ausbildungen zu kombinieren, anknüpfend an Wandgestaltungen in meiner Zeit als Holzbildhauer Ende der 80er Jahre.

Aus Zirbelkieferaltholz habe ich hierzu die Wand in der Sitzecke der Küche vertäfelt. Der von mir 1986 gefertigte Gekreuzigte wurde von mir in der Wandverschalung ausgespart, flächenbündig in die Wand integriert und mit LED hinterleuchtet. Das Kreuz hebt sich ab, beginnt zu schweben. Die Lichtführung bestimmt maßgeblich die Wahrnehmung. Altes wird hier mit Neuem verbunden.
Die andere Wandseite wird gestaltet mit Altem Oberammergauer Holzspielzeug.

Das Dachgeschoss wurde 2012 ausgebaut. Dort befinden sich Schlafzimmer und Ankleidezimmer.

Foto: „Dachgeschoss, Blick aufs Schlafzimmer mit Skulpturen und Bildern).

Der Gestaltung des Ausbaus erfolgt durchgehend: Wand und Decke mit heimischer Fichte, Nut und Feder (27 mm dick), in verschiedenen Brettbreiten, verschalt.

Alle konstruktiven, tragenden Elemente (verputzte Wandflächen, Balken des Dachtragwerkes) in weiß gestrichen mit Erhalt der handwerklichen Spuren.

Die sägerauen Balken werden lediglich leicht angeschliffen und dann mit Grundierung und Acrylfarbe in ihrer rauen Struktur betont.

Der Fußboden läuft durch und besteht aus Feinsteinzeug 30 x 60cm in Solnhofener Plattenoptik, in 1/3 Versatz verlegt. Solnhofener Platten sind ein ursprünglich in Südbayern häufig eingesetzter Natursteinbelag, der jedoch nicht säurebeständig ist.
Der warme Farbton passt farblich gut zum unbehandelten Fichtenholz der Wand- und Deckenschalung. Hier wurde wegen der geringen möglichen Aufbauhöhnen und auch aus finanziellen Gründen die Keramik bevorzugt.

Die künstlerische Ausgestaltung erfolgt hier 2020

Es finden finden selbst gefertigte Aquarelle und Skulpturen aus Familienbesitz ihren Platz, die Exponate sollen je nach Bedarf getauscht werden, sodass Abwechslung gegeben ist.

Ein aktuell durch die ortsansässige Schreinerei gefertigtes Zirbelholzbett aus Beständen des eigenen Holzlagers mit Orthowell® Luftbetttechnik sorgt für erholsamen Schlaf mit dem Duft der Berghöhen.

Das Bett, ein Wunsch meiner Frau, der Entwurf in Verbindung mit Gestaltungsideen der Schreinerei entstanden, ist ebenfalls als Einrichtungsgegenstand ein Eyecatcher.

Gestaltungsidee Nr. 5

Ein Naturliebhaberhaus mit bienen- und vogelgerechtem Garten

Analyse

Hier kommt auch die Biografie zum Tragen: Meine Frau war schon als Kind gerne auf nachhaltig bewirtschafteten Bauernhöfen, ich war gerne auf Almen und Berghütten mit ihren artenreichen Hangwiesen.

„Wer nicht sät, der erntet nicht, wer sät, der erntet“

Umsetzung

Im Garten wurde erst mal ein zehn Meter hoher Thuja (wenig insektenfreundliches Gehölz) und über 20 m hohe Fichten gerodet, bevor eine Gartengestaltung denkbar war. Der Garten war sehr schattig und zugewuchert.

Nach der Teilrodung bekommen die Obstbäume auf der Hangseite endlich wieder Licht, sie tragen nach langer Zeit wieder reife Früchte, die Bienen erhalten Nahrung für ihren Nektar.

Der komplett durchwurzelte Boden im Vorgarten zur Straße wurde gegen Humus getauscht, es musste schweres Baugerät ran. Auf der warmen Westseite gedeihen jetzt ein Apfel, ein großer Kirsch- und ein Mirabellenbaum sowie mehrere Weinstöcke.

In den Beeten wachsen neben historischen Rosensorten, eine Leidenschaft meiner Frau, viele Blumen, am Hang im Osten überdies sehr viele Wildkräuter und Kräuterschlemmereien wie Thymian, Majoran, Lavendel. Auch hier säumen Wildrosen und historische Rosen den Garten, eine Legföhre passt gut an den sonnigen, trockenen Standort.

Gestaltungsidee Nr. 6

Genusslogen: Wir sind Genussliebhaber und brauchen unsere Gourmetecken. Wir wandern mit der Sonne im Uhrzeigersinn – wenn es heiß wird, entsprechend im Schatten.

Bereits beim ersten Besichtigungstermin im Herbst 2010 am späteren Abend war klar: Das besondere an diesem Haus ist die große Terrasse am Hang und der anschließende Moränenhang, unverbaubar und durch das Landesamt für Umwelt biotopkartiert als Trockenstandort für eiszeitliche Relikte.

Der Osten

Die Terrasse liegt im Osten, hat am Morgen Sonne und ist am Nachmittag im Schatten, als auch Rückzug an heißen Sommernachmittagen. Der Porphyrbelag speichert gut Wärme man kann am Abend oft noch lange draußen sitzen.
Für kühlere Abende gibt es eine Feuerschale und eine Feuerstelle. Das haben wir 2013 so gestaltet.

Von der Gartenbank in der Südostecke des Gartens, ca. 8 m über Straßenniveau im Westen, kann man über das Hausdach hinweg die bewaldeten Seitenmoränenhänge über dem Talgrund mit den saftigen Weiden sehen.

Der Süden

Von der Porphyrterrasse ums Eck auf die Südseite habe ich die Terrasse 2015 um eine Holzterrasse erweitert, unser Sonnendeck.

Auf der Giebelseite im Süden sind zwei Loggien in die Giebelfassade eingelassen, hier kann man geschützt auch bei milder Wintersonne bereits im Januar draußen sitzen, im Sommer ist es bei Sonne zu heiß.

Der Westen

Der Eingang hat eine überdachte Loggia, unsere geschützte Bank für Frühjahr und Herbst.

Die Holzlege schützt vor Wind, die „Hoagartenbank“ dient zum „Ratsch“ mit dem Nachbarn (halböffentliche Zone).

Die überdacht Multifunktionsfläche im Nordwesten (Carport) ist ein Ort für Creatives, Werkstatt im Freien.

Der Norden

Die Terrasse vor der Gartenhütte im Nordosten habe ich bereits 2011errichtet und überdacht, ist ein beliebter Sitzplatz zum Sinnieren und Nachdenken.

Von hier überblickt man das Tal, hat noch Sonne bis zu deren Untergang.

Gestaltungsidee Nr. 7

Die Realisierung: Umbau Zug um Zug – der Dringlichkeits-Katalog

Es geht darum, wie wir unsere Ideen und Pläne umsetzen, ohne dabei zu viel Stress zu haben. Wir haben das Haus bereits nach zwei Monaten ab Kauf bezogen. In der Dringlichkeit ganz oben stand:

Priorität A

ab Kaufvertrag 3 Monate bis Bezug

  • Elektrik in Ordnung bringen (Elektrik, Telekommunikation)
  • Sanitär in Ordnung bringen (Tausch Kloschüsseln, Wasserfilter etc.)
  • Hygienische Fußböden, Holzböden (siehe Gestaltungsidee 2 Berghausmotiv und 4 Nachhaltigkeit) statt heruntergekommener Teppichböden, Eigenleistung.
  • Neuer Anstrich, mineralisch, dampfoffen (Abgleich Nachhaltigkeit)
  • Beheizbarkeit mit Holz (Berghausmotiv, Verfügbarkeit durch benachbartes großes Waldgebiet „Sachsenrieder Forst“)

Priorität B

6 Monate bis 1,5 Jahre ab Bezug

  • Demontage Nachtspeicher und Einbau einer Zentralheizung mit nachhaltigen Energieträgern (Holzpellets, Solar Warmwasserkollektoren).
  • Neue Fenster in den Wohnräumen
  • Umbau Garage zu Werkstatt (auch wegen Eigenleistung beim Umbau)
  • Neue Küche
  • Instandsetzung Gartenhaus außen (Dach, Terrasasse mit Tal- und Bergblick)
  • Naturgarten, Freiflächen gestalten

Priorität C

1,5 Jahre bis heute

  • Ausbau Dachgeschoss
  • Carport
  • Instandsetzung Gartenhaus innen
Vision
Projekt “Hanghaus connected”

Ein Hanghaus, verbunden mit dem Dachgeschoss des Bestandshauses, das als Gästebereich und Bibliothek / Arbeitsplatz genutzt werden soll, ermöglicht die Aufteilung in zwei Wohneinheiten.

Eine Wohneinheit soll vermietet werden, auch als Grundstock für den Lebensunterhalt im Alter.

Kosten und Finanzierung

Wir haben das Haus mit einem flexiblen Kredit unserer Hausbank, mit umfänglichem Sondertilgungsrechten, zwischenfinanziert. Parallel zu dem Haus in der Grüntenstraße wurde das ehemalige Familiendomizil hergerichtet und verkauft.

Das heißt, der Prioritätenplan ist abgeglichen mit dem Zahlungsfluss, dem Cashflow. Auch das gehört zur Planung. Da hilft mir, dass ich bereits als Holzbildhauer von 1986 bis 1997 selbständig war und mein Studium selbst finanzierte.

Man kann eben nur ausgeben, was man sich leisten kann und muss Prioritäten setzen. Es gilt aber auch: Der Glaube versetzt Berge, der Wille verschafft Mittel und Wege.

Die Chancen

„Oft kommt es besser als erhofft.“

Ein Wunsch, den meine Frau längst aufgegeben hatte: wir bekamen einen alten „Wamsler“ für 50er Scheite für die Küche geschenkt.

Der Strandkorb ist uns „zugelaufen“, als ein befreundeter Handwerker seinen Stadel ausmistete. Das ist die Gartenresidenz unseres Dalmatinerprinzen Lucky I.

Mit dem Nachlass aus meinem Elternhaus kann ich noch viele Ideen, auch bei meinen Kunden, realisieren. Es ist ein großer Fundus von Holzbildhauerwerken vorhanden, großteils Unikate, die einen Platz zum Wirken noch suchen.

Wir wandeln das Haus laufend entsprechend der Änderungen unserer Lebensumstände und Bedürfnisse um, es laufen auch langfristige Planungen für das Alter und ggf. dessen Finanzierung durch Vermietung.

Das Projekt „Hanghaus conected“ bedarf der Zustimmung der Gemeinde und der unteren Bauaufsicht, da wir das im Bebauungsplan zugedachte Baufenster verlassen.

Mal schauen, wie es weiter geht.